Geschichte

Blick auf die Geschichte der Gemeinde 

Kirchliches Leben hat in Fallersleben eine lange Tradition: Schon die Urkunde Kaiser Ottos I. aus dem Jahre 942 (Ersterwähnung Fallersleens) erwähnt den Pfarrer Marco, der in St. Michael seelsorgerisch tätig war.
Mitte des 16. Jhs. wurde unter Herzog Franz und seiner Gemahlin, Herzogin Clara, die Reformation in Fallersleben eingeführt. Bis zum Anfang des 20. Jhs. war die Bevölkerung evangelisch.
Der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation wurde am 3.10.

1912 im Hotel Frese gefeiert, später im Gasthaus “Fallersleber Hof” (dem heutigen Hoffmannhaus).   

1929 wurde auf dem Acker an der Braunschweiger Straße (heute: Herzogin-Clara-Straße) eine kleine Holzkapelle mit Wellblechdach errichtet: die Michaelis-Kapelle, im Volksmund bald „Seelengarage“ genannt. Damals hatte Fallersleben etwa 2.000 Einwohner und nur wenige katholische Familien. Die meisten Gläubigen waren Saisonarbeiter aus den östlichen Gebieten. Regelmäßig fanden Sonntags-Gottesdienste statt, bei Bedarf Erstkommunionfeiern und die erste Firmung.

Der Bau des Volkswagenwerkes zog weitere Katholiken an. Während der Kriegszeit betreute Vikar Antonius Holling aus Wolfsburg (damals “Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben”) die Fallersleber Katholiken. Durch Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Gemeinde. 1945 wurde sie selbständige Pfarrvikarie und feierte das erste Pfarrfest. Ein Kirchenchor wurde gegründet. Frau Rosa Dauenhauer (in der Gemeinde liebevoll „Tante Rosa“ genannt) übernahm die Küster-Tätigkeiten und die Reinigung der Kapelle. Zur Kirchengemeinde Fallersleben zählten mittlerweile elf Ortschaften: Ehmen, Essenrode, Fallersleben, Hattorf, Heiligendorf, Jelpke, Mörse, Osloß, Sülfeld, Wettmershagen und Weyhausen. Von den damals 16.987 Einwohnern waren 1.367 Katholiken. Die seelsorgerische Betreuung erfolgte durch verschiedene Geistliche.

Am 1. August 1949 übernahm Pastor Josef Starostzik die Leitung der Gemeinde. Mit ihm begann ein reges Gemeindeleben. Seine musikalische Begabung brachte er in der Leitung des Kirchenchores zum Ausdruck, der zahlreiche Konzerte im In- und Ausland gab.

Die Kapelle wurde zu eng. Der Bischof von Hildesheim, Dr. Josef Godehard Machens, erteilte am 2. Juli 1953 die Erlaubnis zum Bau einer Kirche und eines Pfarrhauses mit Jugendraum. Um Verwechslungen mit der evangelischen Michaelis-Kirche zu vermeiden, wurde auf deren Betreiben die katholische Kirche umbenannt in „Mutterschaft Mariens“.

Am 7. Juni 1954 (Pfingsten) erfolgte die feierliche Weihe der Kirche (ohne Altarweihe) durch Bischof  Dr. Josef Godehard Machens. Die Holzkapelle wurde abgerissen, und an gleicher Stelle entstand das jetzige Pfarrhaus. 1961 wurde die Pfarrvikarie Fallersleben eigenständige Kuratiegemeinde.

In den nächsten Jahren wurde das Gemeindeleben intensiviert: der Kirchenvorstand und das sog. Pfarrkomitee wurden gewählt, der monatliche Pfarrbrief erschien, der Lektoren-, der Kollektanten- und der Kommunionhelferdienst wurden eingeführt, und die ersten ökumenischen Gottesdienste mit der ev. Michaelis-Gemeinde fanden statt.

1974 erfolgte die erste Renovierung der Kirche, und die Gemeinde wurde zur Pfarrei erhoben.

Für die Aktivitäten der Gemeinde reichte der Jugendraum im Pfarrhaus nicht mehr aus. So wurde am 30. Juni 1980 der Grundstein für ein Gemeindehaus gelegt, das Bischof Heinrich Maria Janssen am 23. August 1981 weihte. Als letzte katholische Gemeinde in Wolfsburg verfügte nun auch St. Marien über die erforderlichen Räume. Das Pfarrhaus und das Pfarrheim wurden an die Fernheizung angeschlossen.

Die St.-Marien-Gemeinde leistete auch Missionshilfe. Sie hatte die Patenschaft für eine Gemeinde auf Madagaskar übernommen.

Am 21. Dezember 1990 feierte Pfarrer Josef Starostzik sein 50-jähiges Priesterjubiläum. Zwei Jahre später ging er nach 42 Jahren seelsorgerischer Tätigkeit in Fallersleben in den Ruhestand. Die Gemeinde war nun ohne eigenen Pfarrer und wurde von Dechant Martin Verdiesen mitbetreut. Nach 11-monatiger Vakanz wurde Christian Stein am 1. Februar 1993 als neuer Pfarrer in St. Marien eingeführt. Mit ihm feierte die Gemeinde ihr 40-jähriges Kirchweihfest. 1996 wurde eine Orgel angeschafft. Im November des gleichen Jahres erschütterte die Gemeinde der plötzliche Tod ihres Pfarrers Christian Stein.

Am 20. April 1997 übernahm Pfarrer Dr. Roman Stafin die Pfarrstelle St. Marien. Die Kirche wurde zum zweiten Mal umfangreich renoviert. Auf Grund einer Erkrankung der Stimmbänder mußte Pfarrer Stafin die Leitung der Gemeinde abgeben. Nach fast anderthalb Jahren mit verschiedenen Vertretungspriestern wurde Oliver Lellek am 6. Dezember 2009 als neuer Pfarrer von St. Marien eingeführt. In seiner Amtszeit entstanden der sonntägliche Kirchenkaffee, das Hilfsprojekt in Simbabwe, die Weihnachtspäckchenaktion für Bedürftige vor Ort und der Schulfonds, der Krippen-Anbau, der Förderverein, der Kinderchor, die Fastenfrühmessen, die Taufkatecheten-Gruppen, die Fronleichnamsprozession zum Schloßplatz, die nächtliche Kirchenbeleuchtung, die gereimten Faschingspredigten sowie zwei Familien-Romfahrten mit jeweils zwei Bussen. Der Kirchenchor löste sich auf, die Kirche wurde außen und innen saniert, das 60. Kirchweihjubiläum gefeiert und das Sternsinger-Ergebnis im Schnitt jedes Jahr um 1.000 € gesteigert. 2013 begann in Wolfsburg der “überpfarrliche Personaleinsatz”. Durch die Versetzung von Pfarrer Lellek im August 2018 wurde St. Marien als weiterhin eigenständige Pfarrgemeinde vollumfänglich in den Pastoralen Raum Wolfsburg-Gifhorn integriert, dessen Leiter, Pfarrer Thomas Hoffmann, nun auch Pfarrer von St. Marien ist.

Urfassung: Brigitte Lange / Jutta Streicher

Kurzchronik

 942Erste urkundliche Erwähnung der Pfarrkirche St. Michael durch Kaiser Otto I. am 5. Oktober. Heute steht an deren Stelle die evangelische Michaeliskirche.
1912 Gottesdienste im Hotel Frese, Fallersleben.
1918Gottesdienste im kleinen Saal des Gasthauses „Fallersleber Hof“, dem heutigen „Hoffmannhaus“.
1922 Die Gottesdienste finden aufgrund des starken Rückgangs des Katholikenanteils in Fallersleben nur noch in Oebisfelde statt.
1929Bau einer kleinen Holzkapelle, die dem Patron der Stadt, dem Hl. Michael, geweiht ist. Im Volksmund wird sie später „Seelengarage“ genannt.
Weihe der Kapelle durch Bischof Bares aus Hildesheim.
1945Die Feier des ersten Pfarrfestes als selbständige Pfarrvikarie.
1949 Am 1. August wird Pastor Josef Starostzik in sein Amt eingeführt.
1953Beginn des Baus der Kirche und des Pfarrhauses am 30. August.
1954 Am 22. Mai erfolgt die Umbenennung der St.-Michael-Kirche in „Mutterschaft Mariens”, um Verwechslungen mit der ev.-luth. Michaeliskirche zu vermeiden.
7. Juni: Benediktion der Kirche durch Bischof Dr. Joseph Godehard Machens.
1957 Weihe der Glocken „Fides“, „Spes“ und „Caritas“.
1961 Die Pfarrvikarie wird vom Bischof Heinrich Maria Janssen zur selbständigen Kirchengemeinde (Kuratiegemeinde) ernannt.
1967Das „Pfarrkomitee“ mit 13 Mitgliedern wird gewählt.
Übertragung des Gottesdienstes im NDR.
1970 Durchführung der ersten Pfarrmission.
1974Beginn der ökumenischen Gottesdienste mit der ev.-luth. Michaelis-Gemeinde.
Die Kuratiegemeinde St. Marien wird durch den Bischof zur Pfarrgemeinde erhoben.
Renovierungsarbeiten:  Altarwand, Altar, Ambo, Tabernakel, Taufstein, Beichtraum, Mariennische.
Weihe der renovierten Kirche und des Altars durch Bischof Heinrich Maria Janssen am 21. Dezember.
1980-81Bau des Pfarrheimes.
1982Elfriede Paukner nimmt ihre Tätigkeit als Pfarrsekretärin auf.
1985August: Norbert Gawlik versieht als weiterer Organist den Organistendienst und entlastet Ursula Herspiegel.
1990Christine Petrowski beginnt ihre Tätigkeit als Gemeindereferentin.
Pfarrer Josef Starostzik begeht am 21. Dezember sein 50-jähriges Priesterjubiläum.
1992 April: Gerhard Wietschel löst Pfarrer Starostzik als Chorleiter ab.
April: Mechtild Oppermann übernimmt die bislang von Pfarrer Starostzik wahrgenommene Rendantentätigkeit im Kirchenvorstand.
1993 Am 1. Februar wird Pfarrer Christian Stein in sein Amt eingeführt.
1996 Die Gemeinden St. Raphael, St. Elisabeth und St. Marien bilden die Seelsorgeeinheit Wolfsburg-Süd (die nach wenigen Jahren wieder aufgelöst wird).
Einweihung der neuen Orgel.
Pfarrer Christian Stein stirbt am 4. November.
1997 Pfarrer Dr. Roman Stafin übernimmt am 20. April die Leitung der St.-Marien-Gemeinde.
28.7. – 8.11.: Zweite Renovierung der Kirche: Altarwand, Sakristeien, Mariennische, Beichtraum.
1998  September: Gründung des Caritaskreises.
1999Miriam Sacha nimmt am 1. Februar ihre Tätigkeit als Gemeindereferentin auf.
Exerzitien im Alltag werden zum ersten Mal durchgeführt.
2000 Erstellung der Kirchenchronik durch ein Team unter der Leitung von Dieter Oppermann, dem Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates.
Erste Orgelerweiterung (um drei Register).
2004Pfarrer Dr. Roman Stafin begeht am 24. Mai sein 25-jähriges Priesterjubiläum.
05. – 06. Juni: 50-jähriges Kirchweihjubiläum von Mutterschaft Mariens.
01.09.: Renate Cichon wird neue Pfarrsekretärin.
2005April: Die KAB löst sich nach 22 Jahren auf und wird als “St.-Marien-Treff” weitergeführt.
18.04.: Eröffnung der Kndertagesstätte St.Marien in Sülfed mit 46 Kindern.
12.08.: Weltjugendtag in Köln, 12 Personen aus unsere Gemeinde nehmen teil.
10.12.: Die St.-Marien-Kirche hat eine eigene Homepage im Internet.
21.12.: Pfarrer Starostzik begeht  sein 65-jähriges Priesterjubiläum in Eschenbach.
200601.01.: Gerda Gawlik übernimmt die Rendantentätigkeit im Kirchenvorstand.
25.11.: 60-jähriges Chor-Jubiläum
16.10.: Pilgerfahrt nach Rom
200701.01.: Frau Christa Haase übernimmt die Leitung des Kirchenchores St. Marien.
200805.05.: Pfarrer Dr. Stafin geht aus gesundheitlichen Gründen ins Sabbatjahr. Pastor Peter Herbst übernimmt die Vertretung.
17.06.-09.07.: Renovierung der Kirche: Der Innenraum wird neu gestrichen und der Fußboden im Altarraum erneuert.
23.11.: Verabschiedung von Pastor Peter Herbst. Pfarrer Andreas Burghardt übernimmt die Vertretung.
200919.04.: Endgültige Verabschiedung von Pfarrer Dr. Roman Stafin.
17.05.: Verabschiedung von Pfarrer Andreas Burghardt.
21.05.: Pfarrer Norbert Hoffgunst übernimmt die Vakanz-Vertretung.
27.09.: Verabschiedung von Pfarrer Norbert Hoffgunst.
01.10.: Frau Barbara Bärbock übernimmt die Leitung des Kirchenchores.
01.12.: Erster “Ökumenischer Lebendiger Adventskalender”
06.12.: Pfarrer Oliver Lellek wird Pfarrer der St.-Marien-Gemeinde.
201014.02.:Die Faschings-Predigt wird künftig in gereimter Form gehalten.
05.03.: Pfarrer Josef Starostzik stirbt in Eschenbach.
05.04.: Künftig jeden Sonntag “Kirchenkaffee” nach der Messe (von Ostern bis Oktober)
11.09.: Es finden wieder jährliche Wallfahrten statt, diesmal nach Germershausen.
201109.01.: Erstmals Taufeltern-Begegnung am Fest der Taufe des Herrn.
23.03.: Erstmals Fasten-Frühmessen um 6 Uhr (zwei Mal pro Fastenzeit).
21.06.: Gründung des Fördervereins.
23.06.: Fronleichnamsprozession erstmals in die Fallersleber Ortsmitte.
28.08.: Verabschiedung der Gemeindereferentin Miriam Sache. Die Stelle wird nicht wieder besetzt.
02.09.: Einweihung des Josef-Starostzik-Weges hinter der Kirche.
23.09.: Papstbesuch in Deutschland. 65 Gemeindeitglieder nehmen an der Versper in Etzelsbach (Eichsfeld) teil.
02.10.: Der Kirchenchor feiert sein 65-jähriges Bestehen.
201215.07.: 1. Radtour des Fördervereins zu Kirchen der Umgebung.
23.09.: 1. Konzert “Musik aus der Gemeinde”, organisiert vom Förderverein.
Oktober: Familienfahrt nach Rom mit 85 Teilnehmern.
09:12:. 1. Weihnachtspäckchen-Aktion für Bedürftige in der Region
Dezember: 2. Orgelerweiterung (ein Register und ein Tremulant).
2013September: Außensanierung der Kirche (Dachüberstand, Putz, Neuanstrich).
15.09.: Der “überpfarrliche Personaleinsatz” der Hauptamtlichen in Wolfsburg und Gifhorn beginnt.
29.09.: Der Schulfonds der Gemeinde untertstützt über die Caritas bedürftige Schulkinder.
14.12.: Eröffnung der Krippe in einem Anbau der Kindertagesstätte in Sülfeld.
201408.06.: Feier des 60. Kirchweihjubiläums. Festprogramm von Mai bis November.
26.07.: Die Kirche wird künftig nachts beleuchtet (durch zwei Scheinwerfer).
07.12.: Das Adventssingen ersetzt den bsherigen Basar.
2015ab Januar: Taufkatechetenteams bereiten in Elternabenden auf die Taufe vor.
Februar – April: Sanierung eines Dachbalkens; anschl. neuer Innenanstrich.
31.05.: Der Kirchenchor löst sich auf.
13.06.: Neues Förderprojekt: Bau einer Schule in der Bondolfi-Mission, Simbabwe.
ab November: Treffen mit Flüchtlingsfamilien in der Kita.
 201617.04.: 20. Orgel-Geburtstag (Konzert)
Mai:  Die Hecke ums Kirchengrundstück weicht einem Zaun (nach Erdarbeiten der LSW).
19.06.: Pfarrfest dieses Jahr gemeinsam mit der Kita.
September: Zum 10. Mal findet eine Ökumenische Reise statt (Ziel diesmal: Münsteland).
Oktober: Familienfahrt nach Rom im Hl. Jahr mit 103 Teilnehmern.
Dezember: Die Kirche erhält neue Sitzpolster.
 2017Frühjahr: Die Linde am Pfarrheim wird gefällt; der Rest dient als “Stamm-Tisch”.
April: Das Pfarrheim erhält einen neuen Anstrich und neue Fenster.
12.08.: Gospel-Workshop
13.08.: Sponsorenlauf für das Hilfsprojekt in Simbabwe
27.08.: ökumenisches Tauffest. 20 Kinder und Erwachsene werden getauft.
 201807.01.: Die Sternsinger sammeln erstmals über 10.000,- € (genau: 11.070,- €).
20.04.: Die Gemeinde feiert mit Pfarrer Lellek seinen 50. Geburtstag.
19.08.: Verabschiedung von Pfarrer Oliver Lellek.
26.08.: Neuer Pfarrer wird Thomas Hoffmann, der als Leitender Pfarrer mit einem Pastoralteam für den gesamten Pastoralen Raum Wolfsburg-Gifhorn zuständig ist.